Alken
Der "Hl. Nepomuk" an der Alkener Ley
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- Erstellt: Donnerstag, 14. Februar 2013 12:20
Ansicht der Nepomuk-Statue, Alkener Lay und Alken.
Quelle: Malerische Reise an der Mosel von Coblenz bis Trier. Heidelberg [1821], www.dilibri.de/rlb/content/pageview/124239
Von Oberfell kommend steht links vor dem Ort Alken eine Statue des Heiligen Nepomuk. Nepomuk wird mit Birett eines Priesters bzw. Diakons und einem Kreuz dargestellt, das er beidhändig auf seiner rechten Seite trägt. Auf dem Sockel finden sich unter einer "Freiherrenkrone" mit sieben Zacken zwei Wappen, von denen das vom Betrachter linke Wappen vermutlich dasjenige des Geschlechts der Wiltberger darstellt (Goldener Balken in schwarz) und daneben eventuell dasjenige der Boos von Waldeck. Dieses Allianz- bzw. Ehewappen könnte auf Johann Hugo Anton von Wiltberg hindeuten, der seit 1715 kurtrierischer Kammerherr und Oberhofmarschall und Amtmann in Alken war; in erster Ehe war er mit Sophie Anna Maria Freifrau von Boos und Waldeck verheiratet[1]. Laut dem Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Kreises Mayen-Koblenz stammt die Figur aus dem 18. Jahrhundert.[2]
Statue des Heiligen Nepomuk bei der Restaurierung 2010
Der "Namensgeber" Johann Nepomuk wurde um 1350 in Pomuk bei Pilsen als Johannes Welfin oder Wolffin geboren und starb am 20. März 1393 in Prag durch Ertränken. Im Jahre 1729 wurde Nepomuk von Papst Benedikt XIII. heilig gesprochen.[3]
Die Nepomuk-Statue wurde an der Alkener Ley aufgestellt, die früher als die "Loreley der Mosel" galt.[4] Einst hatte dieser Fels in einer Höhe von ca. 7 Meter einen Überhang zur Mosel hin von ca. 2 Metern. Bis zur Kanalisierung der Mosel war dies für die Schifffahrt eine gefahrvolle Engstelle, die letztlich im Rahmen des Ausbaus der Bundesstraße B 49 in den Jahren 1957/58 gesprengt wurde.[5] So hatte es schon Sinn, dass man an dieser Stelle ein Denkmal für den Hl. Nepomuk aufstellte, gilt er doch als Schutzpatron der Brücken und Schiffer. Gleichzeitig ist der Hl. Nepomuk auch Schutzpatron des Hauses Eltz, deren Burg Eltz sich gerade einmal gut 10 Kilometer von Alken entfernt findet.[6]
Im März 2010 wurde dann die Statue unter der Leitung von Malermeister und Restaurator Holger Simonis sorgsam und liebevoll gereinigt und gesichert. Zudem wurde das Denkmal gegen Pilzbefall behandelt sowie von Büschen und Wildwuchs befreit.[7]
Anmerkungen:
[1] Vgl. Josef Schnee: Chronik von Alken/Mosel. Alken 2003, S.84. Allerdings sind die Sporenschnallen bei dem Wappen der Boos von Waldeck silbern und schräggestellt. Ob die korrekte Tingierung im Laufe der Jahrhunderte evt. "verloren" ging, kann nur vermutet werden. Bei der Restaurierung 2010 wurde sich auf jeden Fall an den vorhandenen Farben orientiert. Allerdings weist Rolf Zobel: Wappen an Mittelrhein und Mosel. Norderstedt 2009, Tafel 42 bei dem Wappen von Sophie Boos von Waldeck 1715 goldene Schnallen nach.
[2] Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler: Kreis Mayen-Koblenz. Koblenz 2013, S.3 [Abruf 13.2.2013].
[3] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Nepomuk [Abruf 13.2.2013].
[4] Vgl. Schnee (wie Anm.1), S.168. "Ley" aus dem altsächsischen "lêia" bedeutet "Fels" oder "Klippe", vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Ley [Abruf 13.2.2013].
[5] Zum Moselausbau vgl. Schnee (wie Anm.1), S.17. Zur Sprenung der Alkener Ley ebda, S.168.
[6] Vgl. www.burg-eltz.de/schatzk_johannes.html [Abruf 13.2.2013].
[7] Vgl. www.historisches-alken.de/aktuelle-iha-infos/iha-alte-nachrichten/61-reinigung-nepomuk [Abruf 13.2.2013].